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Täuschend echt gedruckt

Wie 3D-gedruckte Schweißnähte neue Maßstäbe in der Ausbildung der Sichtprüfung setzen

Realitätsnah, reproduzierbar und didaktisch durchdacht: 3D-gedruckte Schweißnähte eröffnen neue Möglichkeiten in der Ausbildung der Sichtprüfung. Die DGZfP setzt damit einen wichtigen Impuls für eine moderne, sichere und praxisorientierte Qualifizierung.

Der 3D-Druck hält Schritt für Schritt Einzug in industrielle und praktische Anwendungen – auch bei der DGZfP. An mehreren Standorten wird das Potenzial dieser Technologie bereits aktiv erschlossen. Am Standort Wittenberge wurden zunächst 3D-Drucker im FDM-Verfahren angeschafft, um konkrete Mehrwerte in der Ausbildung zu schaffen. Den Anfang machten eigens gefertigte Halterungen für Übungs- und Prüfungsaufgaben in der Magnetpulverprüfung.

Wie es dazu kam: Innovation aus der Praxis

Mit wachsender Erfahrung im eigenen Haus entstanden weitere Ideen, wie additive Fertigung den Ausbildungsalltag nachhaltig verbessern kann. Ein besonderer Meilenstein ist dabei der 3D-Druck hochwertiger Kunststoff-Schweißnähte. Die realitätsnahe Nachbildung typischer Nahtformen und Unregelmäßigkeiten erfordert ein hohes Maß an technischem und fachlichem Know-how. Deshalb wurden externe Kompetenzträger eingebunden. Ein besonderer Dank gilt dem korporativen DGZfP-Mitglied SONOTEC GmbH, die das Projekt bei Konstruktion und Implementierung maßgeblich unterstützt hat. Die Umsetzung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit den am Standort Wittenberge beteiligten Kollegen Hannes Martin und Gustav Moeck.

Ein echter Fortschritt für die Schulung

Im DGZfP-Ausbildungszentrum Wittenberge kommen die 3D-gedruckten Schweißnähte bereits erfolgreich bei Vorführungen zum Einsatz. Ab 2026 sollen sie als feste Übungsstücke in mehreren Ausbildungszentren genutzt werden.

Die Kunststoffmodelle bilden typische Nahtgeometrien und praxisrelevante Unregelmäßigkeiten ab, darunter Poren, Einbrandkerben, Nahtüberhöhungen oder Risse. Ein zentraler Vorteil liegt in der exakten Reproduzierbarkeit der Fehlerbilder. Damit steht allen Teilnehmenden dasselbe Ausgangsmaterial zur Verfügung – eine Qualität, die mit realen Schweißnähten nur schwer zu erreichen ist.

Didaktischer Mehrwert: Lernen mit System

Die Verbindung von Theorie und unmittelbarer Anwendung am Übungsstück stärkt den Lernerfolg nachhaltig. Dozierende setzen die gedruckten Schweißnähte gezielt ein, um Prüfabläufe, Fehlererkennung und -bewertung gemeinsam zu trainieren. Selbstkontrolle, strukturierte Wiederholungen und direktes Feedback werden aktiv gefördert.

Ein Teilnehmer bringt es auf den Punkt:

„Anfangs habe ich Details übersehen und relevante Unregelmäßigkeiten falsch zugeordnet. Durch die gemeinsamen Wiederholungen mit den gedruckten Nähten wurde mein Blick deutlich sicherer. Jetzt weiß ich, worauf es ankommt.“

Dozent Hannes Martin, verantwortlich für das 3D-Druck-Projekt im DGZfP-Ausbildungszentrum Wittenberge, zeigt dem Teilnehmer am Beispiel einer 3D-gedruckten Schweißnaht, welche Unregelmäßigkeiten an Schweißnähten auftreten können.

Gustav Moeck betreut die Umsetzung des 3D-Drucks.

Warum 3D-Druck? Die Vorteile auf einen Blick

Praxisnah und normkonform

Die gedruckten Nähte basieren auf realen Schweißnahttypen und enthalten gezielt integrierte Fehler. Unregelmäßigkeiten können in den Übungen passgenau auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden zugeschnitten werden, um sie besser auf den eigenen Berufsalltag vorzubereiten. Auch normative Bewertungsvorgaben lassen sich gezielt abbilden – etwa durch die Erzeugung bestimmter Bewertungsgruppen nach DIN EN ISO 5817 oder kundenspezifischer Kriterien.

Wiederholbarkeit und Vergleichbarkeit

Im Gegensatz zu realen Schweißnähten sind die 3D-Modelle beliebig reproduzierbar. Identische Fehlerbilder für alle Teilnehmenden ermöglichen objektive Vergleiche, gemeinsame Auswertungen und transparente Prüfungen.

Sicher und sauber

Die Kunststoff-Übungsstücke sind leicht, handlich und frei von scharfen Kanten. Das minimiert das Verletzungsrisiko und macht sie besonders geeignet für den Einstieg in die Sichtprüfung.

Nachhaltig und wirtschaftlich

Der Einsatz additiv gefertigter Modelle schont Ressourcen und reduziert Kosten im Vergleich zu echten Schweißnähten deutlich. Die geringe Materialabweichung gegenüber dem realen Prüfalltag geht dabei nur mit minimalen didaktischen Einschränkungen einher.

Kompetenz aus eigener Hand

Dank firmeninterner Expertise in Konstruktion und Fertigung bestehen kaum Abhängigkeiten von Dritten. Defekte oder zusätzliche Bauteile können schnell und kosteneffizient ersetzt oder angepasst werden.

Zukunftsorientierte Schulung mit greifbarem Mehrwert

Mit 3D-gedruckten Schweißnähten erweitert die DGZfP ihr Ausbildungsangebot um eine moderne, praxisnahe und sichere Lösung. Die Modelle ersetzen keine originalen Metall-Schweißnähte, stellen jedoch eine sinnvolle und wirkungsvolle Ergänzung dar, insbesondere für den Einstieg in die Sichtprüfung.

Neugierig geworden?

Unsere Schulungen zur Sichtprüfung nach DIN EN ISO 9712 (Stufe 1 und 2) sowie die Kombinationsschulungen Stufe 1/2 setzen künftig gezielt auf diese innovativen Übungsstücke. Gern beraten wir Sie zu passenden Angeboten oder entwickeln individuelle Schulungskonzepte für Ihr Unternehmen.

Kontakt Industrie:
Schulungsabteilung in Berlin
ausbildung@dgzfp.de
📞 +49 30 67807-130

Kontakt Bahn:
Schulungsorganisation in Wittenberge
bahn@dgzfp.de
📞 +49 3877 5619-0

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