Impressionen aus Dortmund






Nach Dortmund, aber nicht wegen schwarz-gelb
Unter dem Motto „Am Leck führt kein Weg vorbei“ trafen sich über 50 Lecksuchenthusiasten in Dortmund fast auf den Tag genau drei Jahre nach dem letzten Fachseminar Dichtheitsprüfung.
In einem launigen Rückblick auf die bisherigen neun Fachseminare in 32 Jahren wurde an die Highlights aus 149 Fachvorträgen erinnert. Der langjährigste und aktivste Beitragende, Jürgen Steck (Messteck, Hattenhofen) wurde kurzzeitig vom Chairman zum Preisträger, als ihm für seine langjährige Arbeit im Fachausschuss und für das Fachseminar mit mittlerweile zehn Beiträgen gedankt wurde.
In einem ersten Übersichtsvortrag wurde die Vielfalt der Dichtheitsprüfmethoden auf Basis der Methodenzusammenstellung in gültigen Normen ausgeführt und durch weitere praxisrelevante Verfahren ergänzt. Die nicht in der DIN EN 1779 vertretenen optischen Verfahren wurden in der Folge in zwei praxisorientierten Vorträgen vorgestellt. Das breite Einsatzfeld der optischen Dichtheitsprüfung wurde mit Beispielen aus der Werkerprüfung mit fluoreszierenden Medien und der vollautomatisierten und hochgenauen Shearografie mit Auflösung im Nanometerbereich dargestellt.
Der zweite Vortragsblock über Methoden der Dichtheitsprüfung spannte den Bogen über Ultraschallprüfungen – einerseits im Wasserbad, andererseits an Luft bei der Instandhaltung von Kraftwerken – zu den Schnüffelverfahren mit Prüfgasen. Grundlagenorientierte Vergleiche von unterschiedlichen quantitativen Methoden beim Schnüffeln wurden durch die Vorstellung maschineller Hilfestellungen beim lokalisierenden Schnüffeln von Prüfgasen ergänzt.
Über neue Entwicklungen in der Messtechnik und bereits marktreife Prüfsysteme wurde in der begleitenden Firmenausstellung informiert. Diese bot auch den Rahmen für den geselligen Abend. Der intensive Austausch zwischen den Teilnehmenden untereinander und mit den ausstellenden Unternehmen wurde bis weit über das offizielle Ende des ersten Veranstaltungstags fortgesetzt.
Der Start in den zweiten Veranstaltungstag erfolgte mit dem Schwerpunkt „Flüssigkeitsdichtheit“. In einem Streitgespräch beleuchteten Mitglieder des Fachausschusses unterschiedliche Blickwinkel auf die Praxisanforderungen in Bezug auf Dichtheit gegen unterschiedliche Flüssigkeiten und deren Umsetzung in Prüfrezepte.
Die Empfehlung einer experimentellen Korrelation von funktioneller Dichtheit und der Auswahl einer Prüfmethode sowie der Bestimmung von Testparametern wurde bei der Prüfung von Anforderungen nach IP-Schutzarten aufgegriffen.
Ein weiterer Aspekt der Flüssigkeitsdichtheit ist die Prüfung von Bauteilen mit semipermeablen Membranen wie Druckausgleichselementen, der ein weiterer Vortrag gewidmet war. Eine funktionelle Flüssigkeitsdichtheit und die Umsetzung dieser phänomenologischen Beschreibung in ein Prüfrezept mit gasförmigen Medien ist so praxisrelevant, dass der Fachausschuss ein Merkblatt zu diesem Themenblock erarbeiten wird.
Als neues Format neben Frontalvorträgen und Podiumsdiskussionen wurde erstmals ein Workshop „Schnüffeln“ mit praktischen Demonstrationen unterschiedlicher Verfahrensführungen in das Programm aufgenommen. Die Zeit verging wie im Flug bei der Demonstration und Diskussion von Akkumulation (Schnüffel-Hülle-Verfahren) im Vergleich zu Durchsaugverfahren im Vollstrom mit der Schnüffelsonde und mit sehr hohen Gasdurchsätzen im Teilstrom, der sogenannten „schnellen Flanschprüfung“.
Abgerundet wurde das Programm mit Beiträgen zur Dichtheitsprüfung mit Prüfgasen. Dazu zählt die Verteilung von Prüfgasen in Behältern und Materialien für eine Vielzahl von Anwendungen bis hin zur Materialauswahl für Helium-Rückgewinnungssysteme. Kostenersparnis und Prozesssicherheit wurden anhand des Einsatzes ressourcenschonender Sprühpistolen und Prüflecks im praktischen Einsatz am Beispiel der Halbleiterindustrie vorgestellt.
Im letzten Vortrag wurde nochmals an das hohe Kosteneinsparpotenzial bei Einsatz von Lecksuchmethoden erinnert. Die Beispiele umfassten sowohl verlängerte Serviceintervalle, reduzierte Energiekosten, erhöhte Anlagenverfügbarkeit sowie vor allem den Erhalt hoher Produktqualität. Der Vortragende schloss mit dem Statement „Lecksuche lohnt sich!“, dem wir uns nur anschließen können.
Das breitgefächerte Programm erfuhr von den Teilnehmenden vor Ort durchweg positives Feedback. Der im Vergleich zum vorherigen Seminar stark erhöhte Zuspruch und der Wunsch nach einer baldigen Wiederholung motivieren den Fachausschuss, in Zusammenarbeit mit der professionellen und immer freundlichen Unterstützung der DGZfP-Tagungsabteilung das nächste Programm auf demselben hohen fachlichen Niveau zusammenzustellen – vielleicht schon im Jahre 2027?
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