17 Schülerinnen und Schülern von Schulen des nationalen Excellence-Schulnetzwerkes MINT-EC standen vier aufregende und informationsgeladene Tage, rund um die Zerstörungsfreie Materialprüfung, in Goslar bevor.
Unser diesjähriger Gastgeber, das Christian-von-Dohm-Gymnasium in Goslar, der MINT-EC sowie die DGZfP e.V., organisierten das mittlerweile fünfte MINT-Camp des Themenclusters Zukunft Werkstoffe, ehemals Zerstörungsfreie Materialprüfung. Unter Anleitung von Lehrkräften, die dem Themencluster angehören, führten die Schülerinnen und Schüler Experimente zu den Verfahren: Sichtprüfung, Magnetpulverprüfung, Ultraschallprüfung, Infrarotprüfung und Polarisation durch. Außerdem standen eine Werksführung bei der Synthomer Deutschland GmbH in Langelsheim, die Exkursion zur TU Clausthal-Zellerfeld sowie eine Exkursion zum Weltkulturerbe Rammelsberg auf dem Programm:
Tag 1 â Montag, 10. September 2018
Alle 17 Schülerinnen und Schüler sind am Nachmittag wohlbehalten in Goslar angekommen. Zum Einstimmen und gegenseitigen Kennenlernen ging es auf eine zweistündige Stadtführung durch Goslar.
Tag 2 â Dienstag, 11. September 2018
Das Christian-von-Dohm-Gymnasium bot genügend Räumlichkeiten und Platz für die verschiedenen Workshops zur Zerstörungsfreien Prüfung.
Nach der Begrüßung durch Marika Maniszewski, DGZfP e.V. und Eröffnung des Camps durch Ute Eckhof, MINT-Koordinatorin und Mitglied des Themenclusters Zukunft Werkstoffe (stellvertretend für das Christian-von-Dohm-Gymnasium), gab Michel Blankschän, DGZfP Ausbildung und Training GmbH, einen Überblick über verschiedene ZfP-Verfahren und deren Einsatzgebiete. Die Schülerinnen und Schüler teilten sich anschließend in vier Gruppen, um nacheinander an allen Workshop-Stationen Halt zu machen und die verschiedenen ZfP-Verfahren selbst auszuprobieren:
Sichtprüfung Die Sichtprüfung wurde mithilfe der Endoskopie durchgeführt. Selbst gebastelte und echte Rohrleitungsstücke wurden akribisch geprüft und mithilfe von Theorie näher gebracht.
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Magnetpulverprüfung
Betreuung durch das Clustermitglied Bernd Bader, stellvertretend für das Cantor-Gymnasium in Halle Ein Handjoch, eine Schweißnaht und fluoreszierendes Prüfmittel konnten praktisch ausprobiert werden. |
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Infrarot-Thermographie Betreuung durch Schülerinnen und Schüler des Christian-von-Dohm-Gymnasiums in Goslar, sowie Ute Eckhof und Andreas Buchholz, Lehrer am Gymnasium |
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Ultraschallprüfung Ultraschallprüfung fachmännisch erklärt und selbst ausprobiert. |
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Polarisation Dr. Münch präsentierte Versuche zum Thema âPolarisiertes Licht und Werkstoffkundeâ und erläuterte ua. den Zusammenhang zwischen Wellen und Schwingungen. Letztlich war das Ziel der Versuche, polarisiertes Licht zu erzeugen. |
Nach Beendigung der Workshop-Phase und einer kleinen Stärkung, ging es zum nächsten Programmpunkt über. Am Nachmittag besuchten die Camp-Teilnehmer/-innen die Synthomer Deutschland GmbH in Langelsheim und nahmen an einer Werksführung teil. Was ist Latex? Was ist ein Polymer? In welchen Anwendungsgebieten wird Latex verwendet? All diese und viele weitere Fragen konnten während der Präsentation und der anschließenden Führung ausführlich beantwortet werden. Abgeschlossen wurde dieser Tag mit einem gemeinsamen Abendessen.
Tag 3 â Mittwoch, 12. September 2018
Dieser Tag begann im Institut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik an der TU Clausthal-Zellerfeld. Mitarbeiter des Instituts für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik begrüßten die Camp-Teilnehmer/-innen persönlich. Nach einer Einführung und einer anschließenden Führung durch das Institut wurden die Schüler/-innen in Gruppen eingeteilt. Sie erhielten einen Einblick in die zerstörende Werkstoffprüfung mit einer Probenfertigung im Spritzgussverfahren und einem Zugversuch an den selbst hergestellten Proben.
Die zerstörungsfreie Werkstoffprüfung wurde an der Farbeindringprüfung anhand von Schweißnähten und der Ultraschallprüfung an einem Stahlblock näher gebracht.
Tag 4 â Donnerstag, 13. September 2018
Der letzte Tag stand im Zeichen des Weltkulturerbes Rammelsberg. Sicherheit geht selbstverständlich vor. Daher musste festes Schuhwerk und ein Helm dauerhaft getragen werden.
Motto der ersten Führung lautete: âFeuer und Wasser: Der Roeder-Stollenâ. Wir konnten uns ein eigenes Bild vom Weg des Wassers durch das alte Stollensystem unter Tage machen. Der nächste und abschließende Programmpunkt wurde mit einer Fahrt mit dem Schrägaufzug begonnen. Wir erhielten detaillierte Informationen zum Rammelsberger Erz, dessen Aufbereitungsanlage und der Weg hin zum fertigen Konzentrat.
Zwar verabschiedete sich Goslar mit Nebel von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, jedoch war das Schüler Camp in vielerlei Hinsicht ein voller Erfolg.
Wir freuen uns bereits auf das nächste Camp in 2019 mit neuen interessierten Schülerinnen und Schülern.
Wozu dient ein MINT-Camp?
Neben den fachlichen Aspekten und der praktischen Anwendung von Schulstoff leistet das MINT-EC-Camp einen Beitrag zur Studien- und Berufsorientierung in einem, den Schülerinnen und Schülern im Allgemeinen weniger bekannten, aber sehr zukunftsträchtigen und umfangreichen ingenieurwissenschaftlichen Aufgabenfeld.